kobaltblau leben
von der selbstbestimmten Leichtigkeit des Seins

LEBENSRECHTE

Vom eigenen Urcode 
und
den ultimativen Lebensrechten





Jeder Mensch hat Lebensrechte
und einen Urcode, Wurzeln also,
die ihm sagen, woher er tatsächlich kommt.



Von den ultimativen Lebensrechten

Die 5 Grundrechte eines jeden Menschen und Lebewesen sind
Liebe
Bildung
Respekt
Nahrung
Zugehörigkeit

25% aller Kinder sind laut neueren Statistiken nicht
von den Männern hezuegt, die sie Vater nennen. 
Die meisten wissen das nicht.
Und das sind nur die offiziellen Zahlen.
Bei diesen Tantsachen geht es nicht um Verurteilung untreuer Frauen
oder Schuldzuweisungen an Eltern. Es sind nur Facts.
Eine Seele spürt, dass da etwas nicht stimmt.
Die Seele des Kindes ebenso wie die Seele des Partners.
Das war zu Kriegs- und Notzeiten wie bei unseren Grosseltern
und Urgrosseltern nicht anders...

Nun stellen wir uns einmal vor, die Frau
wurde vergewaltigt oder hat aus Angst über sich ergehen lassen,
was Folgen hatte. Denken Sie, diese Frau kann ihr Kind lieben?
Sie trägt es unter dem Herzen und wird versuchen,
alles für das Kind zu tun, auch versuchen, es zu lieben.
Doch der Versuch, etwas oder jemanden zu lieben,
ist weit weg von bedingungsloser, wahrer Liebe.

Nun stellen wir uns mal den Ehemann vor,
dessen Seele das spürt, immer wieder spürt, wie sie belogen
und betrogen wird, auch wenn das aus Angst und Not geschiet.
Wie lange währt hier der Respekt?
Wie lange dauert es, bis Respekt ganz fehlt?

Nun stellen wir uns das Kind vor,
das von seinen Eltern Herzenbildung lernen sollte.
Wie denn, wenn da Vertrauen, Liebe und Resekt fehlen.
Und wie soll es dazugehören dürfen, wenn der Grundstock
für Zugehörigkeit Vertrauen ist und dieses fehlt?

Unsichtbare Werte - leider - sonst würde man sie geben müssen wie Nahrung.
Doch nicht einmal diese ist heute jedem Kind sicher.

Lesen Sie unter
FUNKTION
wie ich herauslese, was mir sagt,
dass Ihnen bekannte Wurzeln nicht Ihre Wurzeln sind
 


Vom eigenen Urcode 





Wie alle Produkte haben also auch wir eine Art Urcode.
Unser Seelengarten ist zugemüllt von Altlasten und ungepflegt, verwildert,
weil wir in unseren Kulturen nicht lernen, wie wir unsere Seele pflegen.

Wir lernen unseren Körper und unser Gesicht zu waschen, 
unseren Geist zu bilden, doch noch nciht einmal, diesen zu pflegen.
Kaum wer spricht von der Seele.
Wie also sollen wir wissen, wie wir diese pflegen?
Doch die neue Zeit ruft nach kolektivem Bewusstsein,
nach Herzoffenheit und spätestens mit dem offenen Herzen
öffnen wir das Tor, die Sicht in den verwilderten Seelengarten.

Die Seele kennt den Urcode und weiss, was er beinhaltet,
weiss also den Lebenssinn und lebensweg, den wir zu gehen haben.
Und wie im realen Leben gilt auch hier:
Erst die Pflicht, dann das Vergnügen.
Wollen wir also die Freiheit finden, uns das recht schaffen,
selbstbestimmt und frei zu leben, müssen wir erst die Basis dafür schaffen.
Das heisst, wir müssen Altlasten abtragen, um den Urcode wieder lesen
zu können. Die Seele weisst uns immer wieder darauf hin,
sendet Botschaften an den Verstand. 
Hören wir nicht hin, behilft sie sich damit, den Körper zu nutzen, 
uns über Wehwechen darauf hinzuweisen, was wir an Pflichten zu tun haben.
Hören wir auch da nicht hin, werden wir mehr und mehr Schmerzen erleiden.
Das ist der Weg des Leids, ob Krankheit, Burnout, Einsamkeit, Verlassensein, 
geldnot, Hungersnot,... wer nicht hören will, muss fühlen.

Die Körper- und Organsprache ist also der Transmitter zur Seelensprache.
Und da sich der Körper auch im Gesicht widerspiegelt, lese ich auch
aus der Mimik, was Ihre Seele Ihnen vermitteln will.

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FUNKTION








Scheidungskinder

verstehen nicht, dass sie nicht beide Elternteile um sich haben,
fühlen jedoch, dass da etwas nicht stimmt und proizieren das auf sich selbst.

Scheidung und den Auszug des einen Elternteils erfahren sie als verlassen werden, als Ablehnung und Ausgeschlossen oder gar abstossend zu sein.





Kuckuckskinder

wissen zwar oft lange, teils ein Leben lang nicht, dass sie nicht mit den wahren Eltern aufwachsen, doch spüren sie das als ob etwas mit ihnen nicht stimmt, auch wenn ihre Erzieher sie noch so sehr lieben
Die Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern ist intensiver als man annimmt.
Erwiesen ist das beispielsweise zwischen Mutter und Kind, welches weit weg auf einer Abenteuer-Fernreise in Gefahr ist und dessen Mutter das zu Hause spürt. 

So spürt auch das Kind bereits im Mutterleib, wenn Eltern oft streiten, unstimmig sind und eben auch, wenn der eine Elternteil gar nicht stimmt.
Ein Kind hat einen ebenso extremen Mutterinstinkt, wie die Mutter, einen ebenso starken Vaterinstinkt und eben auch einen Stimmigkeitsinstinkt.

Scheidungen und Disharmonien bezieht das Kind auf sich, denn es will um alles in der Welt geliebt werden. So tut es alles, um Liebe zu erfahren, Zugehörigkeit, Sicherheit, Geborgenheit...

Ablehnung, Liebesentzug, sich abgestossen fühlen erzeugt den Drang, geliebt werden zu wollen, Puhlen nach Liebe, sich aufopfern, sich unter wert anbieten, sich wegwerfen, sich wertlos fühlen...
Diese Abwärts-Spirale setzt so zu, dass Betroffene sich mehr und mehr unter Druck setzen, zu gefallen, geliebt oder wenigstens angenommen oder akzeptiert zu werden, minimalst wenigstens noch dazu gehören dürfen.
Gedanken, Emotionen und Endokrinen fallen aus dem Gleichgewicht und in Disharmonie, reagieren und produzieren in heftigen Schwankungen.
Nun kommt noch die miserable Industrienahrung hinzu, die das alles noch beschleunigt.
Da Betroffene daraus so unter Druck kommen, haben sie Stress, Druck auf Lungen und Bronchien, ebenso Angst zu versagen, also das Angstbisi, das bis in die Nieren staut und wenn diese voll sind, dann eben in den Lymphen zurück stauen, wie der Urlaubsstau am Gotthard sich letztlich auch auf den Dorfstrassen zeigt. Da sie immer dran bleiben müssen, um keine Chance zu verpassen, wenigstens noch irgendwo dazu gehören zu dürfen oder allerwenigstens noch mitlaufen oder mitreden können, sind sie dauernd dran, lassen nicht mehr los, was den Darm staut, doch im Wechsel zum Schiss, Durchfall, lähmt das also auch den Dünndarm. Da nun auch hier ein immer ärgerer Rückstau kommt, bricht auch alles andere zusammen, wie im Urlaub der Bahnreiseverkehr zusammen. Neben Lymphsystem versagen nun Nerven, Energiebahnen und Blutkreislauf. Die Nervensynapsen fassen nicht mehr, man spürt sich nicht mehr und immer mehr gestaut, ist man bald eingepackt wie in Watte, auch wenn man sich als Strich in der Landschaft (magersüchtig) mehr und mehr unsichtbar und von der Bildfläche nehmen will.
Durch dieses sich wertlos fühlen, ernährt man sich schludrig bis nicht, betäubt sich mit Ersatzdrogen, die dem Gehirn Befriedigungen anderer Art vorgaukeln (Tabak, Alkohol, Partydrogen, Kaufsucht, Sexsucht, Woroholics...), die wiederum die Endokrinen und Nerven desensibilisieren und lahmlegen.



Im Hirn dreht sich alles nur noch um dieses Dazugehören dürfen, den Wettkampf darum, wenigstens etwas geliebt zu werden, während man sich selbst immer mehr hasst und aufgibt, was wiederum Nerven und Seele so belastet, dass nun auch die Hormone ganz abschalten.
Die Haut trocknet aus oder überfettet, Allergien, Psoriasis, Schorf und ähnliches können nun auftreten, da es Betroffenen in der eigenen Haut nicht mehr wohl ist. Die Haare können ausfallen, weil sie sich nicht mehr aushalten, bsi zum Haare raufen ertragen haben, das Denkvermögen kann abschalten, Demens, Alzheimer und dergleichen brechen auf, damit sie nichts mehr erkennen, erinnern, ertragen und verstehen müssen, die Flucht in Parkinson oder MS, Krebs oder Aids und andere so schwere Krankheiten, dass sich die Mitmenschen bedauernd nach ihnen umdrehen, weil sie so Arme sind, lassen ihnen noch den Weg in Selbstzerstörungen wie Borderliner, Suizid oder gar Mord offen, allenfalls über Aggressionen oder Depressionen, Epilepsie und dergleichen...
Mehr Tot als lebendig vegetiert man daher.
Sich selbst nichts wert, wirft man sich auch beruflich weg, geht in die Prostitution, Kriminalität, Suchtbeschaffung und -vertrieb, konsumiert Prostitution, Sucht und andere halbseidene Angebote, um sich wenisgtens etwas zu trösten und ein wenig zu befriedigen.

So schleicht sich dieser Zustand des Nichtgeliebt seins oder des vermeintlichen Liebesentzugs, Abgestossen sein, abgelehnt sein mehr und mehr in Hirn, Herz und Zellen, bis er in DNA und RNA festgeschrieben, eben auch vererbt wird.

Die Abwärtsspirale ist in vollem Gange und wie die Toiletten-Spülung geht es rasant noch tiefer...

Selbst intelligente Menschen mit höheren Ausbildungen und in hohen Positionen erliegen diesem Trugbild des Ungeliebtseins und jagen nach Liebe. Doch Liebe muss man kennen, bevor man sie anziehen kann.


Was ist ein Kuckuckskind?

Chromosome

Die Allele auf den Chromosomen des Kindes und der infrage kommenden Väter entscheiden, wer der echte Vater ist.

Ein Kuckuckskind ist ein Kind, welches die Mutter einem falschen Vater unterschiebt. Der Vater, der das Kind aufzieht, ist also nicht der echte  - also nicht der leibliche bzw. biologische - Vater, sondern meist nur der rechtliche Vater, ohne es zu wissen.

Manchmal wissen aber auch die Mütter selbst nicht, wer der echte Vater ist. Das passiert, wenn die Frauen innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Männern Sex hatten. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Kind einem falschen Vater zugeordnet wird.
 
Nicht zu verwechseln mit Kindern aus Samenraub: dieser hat den Zweck, einen meist betuchten Mann zum Vater zu machen, ohne dass er es weiß/will (prominentester Fall: Boris Becker). Ein Samenraub muss nicht unbedingt zu einem Kuckuckskind führen. Es hängt vom Verhalten der Mutter ab, ob sie das mit geraubten Sperma gezeugte Kind einem anderen Mann unterschieben will oder auf die Vaterschaft des unfreiwilligen Samenspenders besteht. 
 

Wieviele Kuckuckskinder gibt es?

Die Quote der Kuckuckskinder wird für Deutschland und Österreich auf 8% - 10% geschätzt. In der Schweiz schreibt man neustens ganz offiziell von jedem 5. Kind, also 20 %, dennoch sind da die Dunkelziffern nicht berücksichtigt und kaum wer gibt das zu, muss er nicht unausweichlich gezwungen dazu stehen. Kuckuckskinder sind daher keine Einzelfälle, sondern kommen überraschend häufig vor.

 

Wieso macht eine Frau so etwas?

Entweder es passiert bei einem Seitensprung der Ehefrau zufällig oder die Mutter sucht sich absichtlich einen begehrenswerten Mann mit guten Genen und läßt das Kind durch einen zahlungskräftigen Mann mit aufziehen. Damit kombiniert sie das beste von beiden.

In beiden Fällen müßte die Mutter dem Ehemann den Seitensprung beichten. Das wäre aber eine schwere Eheverfehlung und der Ehemann könnte sofort die Scheidung einreichen. In der Regel versucht die Ehefrau das Kuckuckskind als echtes gemeinsames Kind dem Ehemann unterzujubeln. Der Ehemann wird so zum "Scheinvater". 

Sonderfall: 

Verwechslung oder Vertauschung von Babys im Spital, Samenbank


Wie kommt ein Vater drauf, dass das Kind nicht seines ist?

Phase 1: Verdacht schöpfen
Das geschieht, wenn die Ehefrau sich einmal verplappert, wobei das viele Väter lange nicht glauben können und es nicht wahr haben wollen. Weiters sollte das Kind gewisse Ähnlichkeiten mit seinen Eltern aufweisen. Sind keine Ähnlichkeiten im Laufe der Jahre zu entdecken, dann sollte der Vater einen Verdacht schöpfen.

Phase 2: Der Nachweis
Der Nachweis der Vaterschaft oder Nicht-Vaterschaft sind heutzutage schnell und relativ billig mittels DNA-Anlaysen eindeutig nachweisbar.

 

Wie kommt ein Kind darauf, dass sein Vater nicht der Erzeuger ist?

In der Wiener Zeitschrift, aus der ich Teile dieser Info entnahm Link unten) scheint das niemanden zu interessieren, als ginge das nur die Eltern etwas an. Doch die Kuckuckskinder leiden ihr Leben lang und verstehen nicht, weshalb ihnen immer wieder alles misslingt, als würde es ihnen aus der Hand geschlagen. 
Oft erfahren sie es leider nie, woher ihre wahre Herkunft kam, wer ihr Erzeuger war. Es ist weitaus harmloser, von Pflegeplatz zu Pflegeplatz oder Heim zu Heim geschoben zu werden. Selbst in harmonischen und steinreichen Familien aufgewachsen, sind Kinder, die nicht die wahre Identität und Herkunft kennen, tot unglücklich, selbstzerstörerisch und die anderen zerstörend, weil sie ihren Ursprung nicht kennen. Kennen sie ihre wahre Herkunft, können sie sich mit sich selbst identifizieren, sich annehmen, sich leiben lernen und auch alle um sich herum annehmen und lieben.


Schuldfrage

Um die Schuldfrage geht es nicht, sondern um die fehlende Erkenntnis, denn alles kann verziehen werden, doch erst wenn wir wissen, dass da was zu verzeihen ist.

Liebe steht über Fehltritten, in Ehen genau so wie im Eltern-Kind-Verhältnis.

Link zum Bericht: Kuckuckskinder Wien




Kuckuckskinder: Eine Mutter, zwei Väter

Sie wachsen mit einem Vater auf, der nicht ihr leiblicher Vater ist: Jedes 20. Kind in der Schweiz ist ein Kuckuckskind, sagen die Statistiken. Vier Betroffene erzählen – anonym, schliesslich ist das Thema ein Tabu, auch heute noch.

Susanne (44): «Die Biografie muss geklärt sein.»

Der Dezember mit den Festtagen ist für Susanne immer eine anstrengende Zeit. Hat sie doch mit all ihren drei Elternteilen Kontakt. Die Wahrheit kennt sie seit rund zehn Jahren. Susanne hat sie selbst herausgefunden.

Susannes Eltern trennten sich, als sie sechs Jahre alt war. Ihr Papa führte damals eine Beziehung mit einer anderen Frau. Auch Susannes Mutter hatte eine andere Beziehung, das war aber damals noch nicht offiziell. Ihre Mutter war mit Susannes Götti liiert und, wie sich später herausstellte, Susannes leiblichem Vater. «Bis heute beharren alle drei darauf, dass sie nichts gewusst hätten», sagt Susanne kopfschüttelnd.

Alle lebten in der gleichen Stadt und pflegten eine enge Beziehung zueinander. «Beide Männer haben sich immer sehr gut um mich gekümmert», erinnert sich die 44-Jährige. Irgendwann fragte sie ihre Eltern mal aus heiterem Himmel, ob sie adoptiert sei. «Man spürt einfach, dass man nicht zur Familie gehört, und sucht den Fehler bei sich selbst.» Junge Menschen seien ja sowieso schon auf der Suche nach sich selbst. In solch einer Situation sei die Suche noch viel intensiver. «Die eigene Biografie muss geklärt sein», ist sie überzeugt. Dazu kam, dass sie mit Sprüchen konfrontiert wurde. So sagte ein Onkel einmal zu ihr: «Du bist halt vom Pöstler.» Mit 18 Jahren fragte sie vorsichtig ihren Vater. Doch er antwortete ihr lediglich: «Frag deine Mutter.»

Die Detektivarbeit begann

Mitte 20 absolvierte Susanne eine Ausbildung im sozialen Bereich. Ein Seminar zum Thema Familiengeheimnisse verstärkte ihren Verdacht. Die im Unterricht behandelten Strukturen passten genau zu ihrer Familie. «Die Fragen nach der eigenen Familiengeschichte wurden immer stärker», so Susanne. Ihre Mutter gestand ihr die einstige Beziehung zu ihrem Götti. Aber nicht mehr. Susanne schlitterte in eine Krise und begann mit einer Therapie. Zeitgleich verstärkte sie ihre Detektivarbeit. «Ich musste mir immer wieder selbst sagen, dass mich meine Gefühle nicht täuschen.»

Die 44-Jährige erinnert sich am besten an zwei Fotos: Auf dem einen ist ihre schwangere Mutter zu sehen, und auf dem nächsten hält ihr Götti sie in seinen Armen. Das Gefühl, dass sich ihr Götti und sie ähnlich sehen und auch ähnlich sind, verstärkte sich in all den Jahren deutlich. Die Bissigkeit, der Humor, die Interessen, die Mundpartie und das feine Haar. «Ich roch meinen Götti sehr gern.» Dennoch ist sie rückblickend froh, ihren sozialen Vater als erste Ansprechperson gehabt zu haben, da ihr leiblicher Vater sehr streng gewesen sei.

Sie hätte prozessiert

Susanne brauchte die absolute Gewissheit und zwang die Eltern zu einem Gentest. «Nur so konnte ich eine weitere persönliche Krise verhindern.» Ihre Mutter hatte zwar Angst vor dem Verlust, willigte aber ein. Bei ihrem leiblichen Vater brauchte Susanne Rechtshilfe, und auch ihr Vater beanspruchte diese. «Ich hätte prozessiert, wenn er dem Test nicht zugestimmt hätte», sagt sie.

«Als es raus war, ging die Neuigkeit rum wie ein Lauffeuer», erzählt Susanne und fügt hinzu: «Ich hatte schon immer das Gefühl, dass unser ganzer Bekanntenkreis Bescheid wusste, und erlebte die damalige Zeit rückblickend wie ein Stigma.» Sie fühlte sich verraten. Ihr wurde das Vertrauen genommen. «Was soll ich mit meiner Kindheit anfangen?», fragt sie. Andere Frauen hätten bei Herausforderungen mit den eigenen Kindern Lösungen von früher. Sie hingegen müsse alles neu erfinden. Susanne ist der Ansicht, dass sie damals von ihren Eltern zum Erhalt von Prestige und Ansehen geopfert wurde. Gegenüber ihren Eltern hatte sie eine Zeit lang den Respekt verloren und brach den Kontakt komplett ab. Dies sei notwendig gewesen, um die Situation zu durchbrechen. «Sie haben kein Recht auf Schonung», sagt sie überzeugt. Heute fühlt sich Susanne in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. «Ich kann nun endlich mich selbst sein.» Der Schleier habe sich gelüftet.

Appell an die Elternliebe

Für Susannes Stabilität war es wichtig, mit ihren drei Elternteilen eine Auseinandersetzung führen zu können, obwohl das Thema im Alltag oftmals umschifft werde. Susanne appelliert an die Liebe der Eltern: «Jemandem den eigenen Ursprung zu verheimlichen, ist eine Art Missbrauch.» Es geht schliesslich nicht um die Eltern, sondern um das Kind. Susanne kennt viele kranke Menschen, die unter ihrer Geschichte leiden. Noch heute werde das Thema «Kuckuckskinder» tabuisiert. Zum Schutz ihrer eigenen Kinder erzählt auch sie ihre Geschichte nur anonym. Susanne möchte die Situation dringend verbessern. Sie könnte sich beispielsweise Anlaufstellen in Spitälern und Infobroschüren in Geburtsabteilungen vorstellen.

Melanie (44): «Es ist ein Scheissgefühl, und man dreht fast durch.»

Melanie ist froh, dass sie noch die Gelegenheit hat, ihren Vater kennenzulernen. Er ist heute 78 Jahre alt.

Für Melanie (44)* ist alles noch ganz frisch. Sie hat erst seit kurzer Zeit Gewissheit, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hat. Ihrer Mutter hat sie noch nicht gesagt, dass sie nun endlich weiss, wer ihr leiblicher Vater ist. Alles braucht seine Zeit.

Seit frühester Kindheit spürte Melanie, dass etwas nicht stimmte. Immer wieder übermannte sie das Gefühl, nicht in diese Familie zu gehören. «Das ist wirklich ein Scheissgefühl, und man dreht fast durch», sagt sie.

Als Melanie etwa sieben Jahre alt war, besuchte sie mit ihrer Familie einen Freund ihres Vaters. «Ich habe noch heute ein Bild von diesem Besuch im Kopf», erzählt sie, «irgendwann werde ich es malen.» Melanie erinnert sich noch gut, wie wohl sie sich damals bei diesem Mann gefühlt hatte. Nach dem Besuch wünschte sie sich immer, zu ihm und seiner Familie in die Ferien zu fahren. Erfüllt wurde ihr Wunsch aber nie. Auch Besuche fanden keine mehr statt.

Melanies Geschwister ähneln sich stark. Sie jedoch sieht komplett anders aus. Melanie ist auf dem Land aufgewachsen. Vermutlich habe das ganze Dorf hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Es sei so offensichtlich, nicht nur aufgrund des komplett anderen Körperbaus: «Ich bin das verrückte Huhn der Familie und tue gern auch mal Dinge, die meine Geschwister nie tun würden.»

Mit 16 löste sich Melanie von ihrer Familie und verbrachte ein Jahr in der Westschweiz, danach absolvierte sie eine Lehre und war nur noch selten zu Hause. «Meine Mutter und ich hatten eine gute Beziehung, aber unbewusst stand immer etwas zwischen uns.» Mit circa 18 Jahren konfrontierte Melanie ihre Mutter das erste Mal mit ihren Zweifeln. «Ich musste damals allen Mut zusammennehmen, um sie darauf anzusprechen.» Doch ihre Mutter liess sie ohne Antwort stehen. «Ich fühlte mich schuldig, und der Mut hatte mich wieder verlassen.» Seither hat sie die Mutter nie mehr darauf angesprochen.

Melanie ist selbst Mutter von zwei Knaben. Bei der Geburt ihres ersten Sohns fiel sie in ein psychisches Tief. «Man sucht den Ursprung, stellt sich Fragen, woher gewisse Charakterzüge kommen.» Sobald man eigene Kinder habe, werde der Wunsch nach Antworten immer stärker. Mittels Fotoalben und Erzählungen wuchs ihr Verdacht, dass der Freund des Vaters, den sie gemeinsam mit der Familie besucht hatte, ihr leiblicher Vater ist. Sie spürte, dass es so sein musste. Der Zufall wollte es, dass sie ihm drei, vier Mal begegnete. Dazwischen lagen manchmal bis zu zehn Jahre. Einmal stand er in einem Laden vor ihr an der Kasse. Aber ihr fehlte der Mut, ihn anzusprechen. Sie liess ihn gehen und damit wieder aus ihrem Leben entschwinden. Die Fragen blieben.

Die entscheidende Begegnung mit dem Vater im Nieselregen

Dann meinte es der Zufall noch einmal gut mit Melanie. Sie besuchte im Herbst 2013 mit einer Freundin ein Konzert. Als sie den Saal betrat, sah sie ihn sofort. Er sass direkt neben dem Eingang und schaute sie an. Melanie grüsste ihn und ging weiter zu ihrem Sitzplatz. Nach dem Konzert nahm sie allen Mut zusammen und drehte sich um. Doch der Stuhl war leer. Schnell lief sie aus dem Saal. «Zum Glück hatte ich ein, zwei Gläser Rotwein getrunken, sonst hätte ich den Mut eventuell wieder nicht gehabt», sagt sie und grinst. Auf dem Parkplatz, im Dunklen und im Nieselregen, sprach sie ihn an: «Sorry, darf ich dich etwas fragen, kennst du mich?» «Eben nicht», antwortete er. Sie nannte ihm ihren Namen und sagte: «Ich glaube, dass du die Antwort auf meine Frage bist.» Er schaute sie an und nickte. Über eine halbe Stunde sprachen die beiden miteinander. Sie solle ihn anrufen, sagte er. «Ich war vollkommen durch den Wind, mein ganzes Leben kam hoch.»

Nach der Begegnung auf dem Parkplatz schrieb Melanie ihrem Vater einen Brief. 14 Tage später folgte ein langes Telefongespräch, und noch einmal einige Tage später das lang ersehnte Treffen. «Das Treffen musste nun endlich stattfinden, viel zu lange hatte ich gewartet, die Zeit läuft schliesslich.» Ihr leiblicher Vater ist heute 78 Jahre alt und sie überglücklich, dass sie noch die Gelegenheit hat, ihn kennenzulernen. Endlich bekommt sie die Bestätigung, dass sie immer recht hatte: «Ich habe mich als Mensch nicht geirrt.» Ihr leiblicher Vater macht sich Vorwürfe. Sagte ihr, dass er damals geahnt hatte, dass sie seine Tochter sei. Er könne ja schliesslich auch rechnen. Sicher war er sich aber nicht, und eine Eskalation wollte er nicht provozieren. Heute steht er zu seiner Tochter. Er habe nichts zu verstecken.

Melanie klagt niemanden an: «Wir alle wissen nicht immer, was zu tun ist.» Aufgrund der damaligen Situation und Zeit versteht sie das Handeln ihrer Mutter sogar ein wenig. Die Offenheit wäre eine Ohrfeige für ihre Familie gewesen. Das Gespräch mit ihr schiebt Melanie noch etwas vor sich her. Alles braucht seine Zeit.

Martin (62): «Wenn du weisst, woher du kommst, ist es leichter, nach vorne zu gehen.»

Martin kam 1952 als uneheliches Kind zur Welt. Er fühlte sich stets als «Fremdkörper» in seiner Familie.

Martin (62)* wird nie die Gelegenheit haben, seinen leiblichen Vater kennenzulernen. Er verstarb bereits 1978. Darüber ist Martin sehr traurig. Er versucht deshalb umso mehr, den Kontakt zu seinen irischen Halbbrüdern aufzubauen. Diese sind aber nicht erfreut über die Existenz von Martin.

Martin wurde 1952 in Zürich geboren. Seine Mutter ist Engländerin, kam als Kind vor dem Krieg in die Schweiz zu ihrer Tante. Sie war damals unverheiratet und arbeitete als Schuhverkäuferin. Martin wuchs mehrheitlich bei seiner Grosstante auf. Irgendwann sei dann ein Mann aufgetaucht, den die Mutter 1956 heiratete und den Martin fortan Daddy nannte. Ein Jahr später kam sein erster Bruder zur Welt, 1960 der zweite. Martin tanzte mit seinen Locken deutlich aus der Reihe.

Mit circa zehn Jahren rief seine Mutter ihn in die Küche und eröffnete ihm, dass sein richtiger Vater vor seiner Geburt abgehauen sei. Er brauche sich aber keine Gedanken darüber zu machen. Die Beziehung zu seinem Stiefvater wurde nie besonders eng, war aber auch nicht schlecht.

Die Mutter schwieg das Thema tot

Mit 18 ging er von zu Hause weg. «Vorher war ich immer sehr klein, doch als ich mein Zuhause verliess, begann ich plötzlich zu wachsen», erinnert sich Martin und fügt hinzu: «Ich habe mich immer als Fremdkörper gefühlt, und mit 18 konnte ich mich endlich von diesem Gefühl befreien.»

In dieser Zeit sprach er seine Mutter das erste Mal auf seinen leiblichen Vater an. «Das musst du nicht wissen, das ist nicht wichtig», wies ihn seine Mutter an. Damit war das Thema für die Mutter abgeschlossen. Doch Martin liess nicht locker und ging zur Vormundschaftsbehörde. Dort forderte er Einsicht in seine Akte, die existierte, weil er ein «unehrliches Kind» war. So nannte man die ausserehelichen Kinder früher. Martin fand einen Namen und konfrontierte seine Mutter damit. Wieder war ihre Reaktion ernüchternd: «Sie stritt alles ab und sagte, dass sie damals einfach irgendeinen Namen angegeben habe.» Die Jahre vergingen.

In den 90er-Jahren lernte Martin eine Frau kennen, die er heiraten und mit der er Kinder haben wollte. Doch bevor er sein Vorhaben umsetzen konnte, musste er seine Wurzeln finden. Auch dieses Mal liess ihn seine Mutter ohne Antworten stehen. «Meine Mutter ist sehr autoritär», sagt Martin. Deshalb musste er einen anderen Plan entwickeln. Martin sass mit seinen Schweizer Halbbrüdern zusammen, und zu Dritt übten sie heftigen Druck auf die Mutter aus. Sie drohten gar damit, den Kontakt zu ihr abzubrechen, wenn sie sich nicht endlich kooperativ zeigt.

Nach zwei Tagen rief sie Martin zu sich und legte einen gelben Umschlag auf den Tisch: «Habe etwas gefunden», sagte sie wortkarg. Im Umschlag befanden sich Briefe von Martins Vater. Martin stachen damals sofort die irischen Briefmarken ins Auge: Die irischen Marken waren tough. Das ist also ein Teil von ihm, dachte er. Die Poststempel lieferten weitere Anhaltspunkte. Sieben Computerklicks und einige Telefonanrufe später hatte er eine erste Spur seines Vaters gefunden.

Für Martin begann sich langsam aber sicher der Kreis zu schliessen, mochte er doch schon immer irische Musik und wusste nicht, woher diese Liebe kam. Und in den 70er-Jahren hatte er eine Irlandreise unternommen und wäre damals beinahe auf der Insel sesshaft geworden.

Die irischen Halbbrüder wollen keinen Kontakt mit Martin

Nach weiteren Recherchen stiess Martin auf seine irischen Halbbrüder. Er nahm allen Mut zusammen und schrieb ein Mail. «Das war ein sehr bibberiger Moment.» Die Antwort der Halbbrüder war ernüchternd: Wir möchten dich nicht treffen. Martin vermutet, dass sie befürchteten, dass ein Treffen das Bild, das sie von ihrem Vater hatten, noch zusätzlich belasten würde.

Sie boten ihm aber an, seine Fragen zu beantworten, und Martin erfuhr endlich die Geschichte seines Vaters: Nach seinem Sommer in der Schweiz kehrte er zurück nach Irland, wo er eine Frau heiratete und mit ihr zwei Söhne hatte. Später verliess er jedoch die Familie und wanderte nach Neuseeland aus, wo er 1978 verstarb. Martins Vater musste von der Existenz seines dritten Sohns gewusst haben, dauerten doch die Briefwechsel mit Martins Mutter bis nach dessen Geburt an. Die Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft schien es aber damals nicht gegeben zu haben.

Ein Gentest bestätigte Martin endgültig, dass er keltischen Ursprung in der Vaterlinie hat. «Wenn du weisst, woher du kommst, ist es leichter, nach vorne zu gehen», ist er überzeugt. Nächstes Jahr wird Martin nach Irland reisen und die Plätze besuchen, wo sein Vater einst gelebt hat.

Anna (23): «Ich habe neue Wurzeln dazubekommen. Das finde ich schön.»

Anna ist glücklich, findet aber, es wäre besser gewesen, die Mutter hätte ihr von Anfang an die Wahrheit gesagt.

Anna (23)* hadert nicht mit ihrem Schicksal. Vielmehr geniesst sie es, einen zweiten Vater zu haben. Ihrer Mutter ist sie nicht böse, ist aber zugleich sicher, dass sie ihrem Kind die Wahrheit nicht so lange verheimlichen könnte.

September 2012. Die 21-jährige Anna kam nach der Arbeit etwas früher nach Hause und spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihre Mutter erschrak, als sie ihre Tochter erblickte, und fragte: «Was machst du schon hier?» Sie war sehr nervös. «Was ist los?», fragte Anna. «Es geht um dich», antwortete ihre Mutter stockend. Die beiden setzten sich auf Annas Bett, und nach einigen Minuten begann ihre Mutter zu erzählen.

Annas Vater ist nicht ihr richtiger Vater, Annas Schwester nur ihre Halbschwester. Annas Mutter begann zu weinen, Anna tröstete sie. «Ich konnte ihr nicht böse sein», erinnert sich die junge Frau an jenen Nachmittag. Sie habe zuerst gar nicht richtig begriffen, was das alles bedeute. Erst nach über zwei Wochen begann sie zu verstehen. Ihre Eltern waren damals bereits seit elf Jahren geschieden. «Für mich änderte sich also nicht viel», erzählt Anna.

Nur die beste Freundin kannte das Geheimnis der Mutter

Vor 24 Jahren hatte ihre Mutter eine Affäre gehabt, aus der Anna hervorging. Sie teilte das Geheimnis nur mit ihrer besten Freundin. Familienfeiern waren fortan der Horror, zu gross war die Angst, das Geheimnis könnte auffliegen. Annas verräterische Locken versuchte die Mutter unermüdlich zu glätten. Damals hatte sich die Mutter vorgenommen, die Wahrheit zu sagen, wenn Anna, ihre Halbschwester oder ihr Ex-Mann sie direkt fragen würden. Aber es fragte niemand während all der Jahre. Nur der leibliche Vater fragte seine Geliebte ganz zu Beginn der Schwangerschaft, ob das Kind von ihm sei. Doch Annas Mutter stritt dies ab. Er bedauert heute sehr, dass er Annas Kindheit verpasst hat. Beim Interview mit Anna wollte er dabei sein. Ihm war es wichtig, einen seiner Gedanken loszuwerden: «Ein einziger Mensch trifft für sich eine Entscheidung, und so viele andere müssen die Auswirkungen dieser Entscheidung tragen.»

Die Jahre vergingen, und die Mutter lüftete das Geheimnis erst, als der offizielle Vater Zweifel an seiner Vaterschaft bekam und seine Exfrau direkt darauf ansprach. Die beiden Mädchen entwickelten sich derart unterschiedlich, als sie älter wurden, dass er seine Zweifel nicht länger unterdrücken konnte.

Anna ist sich nicht sicher, ob sie die Wahrheit schon früher hätte wissen wollen. «Als Kind wäre ich vermutlich mit der Scheidung meiner Eltern und der gleichzeitigen Lüftung des Geheimnisses überfordert gewesen.» Vielleicht wäre auch der Kontakt zu ihrem «ersten» Vater verloren gegangen, gibt sie zu bedenken. «Das Beste wäre aber schon gewesen, die Wahrheit von Anfang an zu sagen.» Negative Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrem ersten Vater hatte das Geständnis der Mutter keine. «Er scheint sich mit der neuen Situation arrangieren zu können», sagt Anna. Ihre beiden Väter haben sich sogar einmal zu einem Gespräch getroffen.

Die Augen, die Hände, die Haare – sofort verglichen sie alles

Die Mutter hatte den leiblichen Vater bereits im Vorfeld des klärenden Gesprächs mit ihrer Tochter über deren Existenz aufgeklärt und ihn gefragt, ob Anna ihn anrufen dürfe, wenn sie dies wünsche. Erst nachdem sie seine Einwilligung hatte, klärte sie auch Anna auf und gab ihr seine Telefonnummer.

Anna rief ihren leiblichen Vater kurz darauf an. Sie vereinbarten ein Treffen in Zürich. Annas Vater erinnert sich gut: «Ich war noch nie so nervös wie damals, mein Herz raste!» Anna lächelt und erzählt: «Im Zug wurde mir übel, und als ich über den Platz im Bahnhof Zürich ging, klappte ich fast zusammen, so weiche Knie hatte ich.» Dann standen sie sich gegenüber, musterten sich und begannen sofort zu vergleichen: die Augen, die Hände, die Haare. Beim gemeinsamen Essen brachten die beiden keinen Bissen runter und redeten nonstop. «Ich wollte alles wissen, wollte wissen, wer dieser Mensch ist», sagt Anna.

Die junge Frau hadert nicht mit ihrem Schicksal und freut sich stattdessen über die positiven Seiten ihrer Lebensgeschichte: «Ich habe neue Wurzeln dazubekommen. Das finde ich schön.» Auch die Familie ihres leiblichen Vaters freue sich über ihre Besuche. «Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, und unsere Begegnung ist für alle eine Bereicherung.»

Link zum Bericht: Eine Mutter, zwei Väter








Das missbrauchte Kuckuckskind

Von Ulrike Hark. Aktualisiert am 08.06.2011 

Im Leben von Esther T.* ist vieles schiefgelaufen. Missbraucht vom vermeintlichen Vater, erfuhr sie erst mit 25 Jahren, dass ihr leiblicher Vater der langjährige Liebhaber ihrer Mutter war, der oft zu Besuch kam.

Ihre Mutter hat sich in die Lüge hineingelebt: Heute, mit 30 Jahren, ist Esther T. eine Quereinsteigerin ins Leben.

Ihre Mutter hat sich in die Lüge hineingelebt: Heute, mit 30 Jahren, ist Esther T. eine Quereinsteigerin ins Leben.
Bild: Sabina Bobst

Vermeintlicher Vater

Eine Lebenslüge fliegt auf 

Kuckuckskind ist der Begriff für ein Kind, dessen vermeintlicher Vater es im Glauben grosszieht, sein biologischer Erzeuger zu sein. Fachleute gehen davon aus, dass es in der Schweiz zwischen fünf und zehn Prozent solcher Kinder gibt. Allein das Institut für Rechtsmedizin in Zürich, das für den Kanton Zürich und die Innerschweiz zuständig ist, macht pro Jahr rund 250 Vaterschaftsabklärungen. Die Zahl ist seit Jahren stabil. Wie viele Vaterschaftstests in der ganzen Schweiz gemacht werden, ist nicht bekannt, da viele Tests über das Internet laufen. Vor Gericht sind aber nur diejenigen DNA-Analysen anerkannt, die in Anwesenheiteines Arztes durchgeführt wurden. 

Kommt der Verdacht auf, dass eine Scheinvaterschaft besteht, müssen nach dem Gesetz alle Beteiligten mit einem Test einverstanden sein, heimliche DNA-Tests sind verboten. Wenn das Kind urteilsfähig ist (ab etwa 14 Jahren), kann es den Test selber bestimmen. Die neue Situation hat weitreichende Konsequenzen: Der getäuschte Vater muss keine Alimente mehr zahlen und das Kind ist durch den leiblichen Vater erbberechtigt. Dass der vermeintliche Vater beim biologischen Erzeuger Schadensansprüche geltend macht für gezahlte Leistungen, ist gemäss Auskunft des Bundesamtes für Justiz aus der Schweiz nicht bekannt. (uh)

Selbsthilfegruppe

Esther T. möchte eine Selbsthilfegruppe für Kuckuckskinder gründen. Interessierte können sich beim Selbsthilfezentrum Winterthur melden, Tel. 052 213 80 60. info@selbst-hilfe.ch.

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Sie war in der Klinik, als sie es erfuhr – an einem Ort, wo sie eigentlich gesund werden sollte. Damals, vor fünf Jahren, war sie eingeliefert worden: Depressionen, Wahrnehmungsverschiebungen, Suizidgefahr. Der vorläufige Endpunkt aller Probleme, welche die 25-Jährige schon während der Pubertät gequält hatten. Esther T. fühlte sich minderwertig, überflüssig. Sie hatte Bulimie und Anorexie, ritzte sich selber. Sie erinnert sich noch genau, was sie an diesem Tiefpunkt in der Klinik zu ihrer Mutter sagte: «Ich habe alle schlechten Gene von meinem Vater.» Worauf ihre Mutter antwortete: «Was würdest du davon halten, wenn er gar nicht dein Vater wäre?»

Esther T. erzählt die Schlüsselstelle ihres Lebens im Büro eines Selbsthilfezentrums im Kanton Zürich. Sie möchte ihre Geschichte öffentlich machen, eine Selbsthilfegruppe gründen. «Ich will andere Betroffene fragen, wie verarbeitet ihr den Verrat? Wie könnt ihr nach vorn schauen? Wie könnt ihr vergeben?» Wenn der Artikel schon nur eine Mutter zur Wahrheit bewegen könne! Dass man über Jahre hinweg getäuscht wurde – von der Mutter und vom leiblichen Vater – sei unerträglich. Esther T. redet in aller Ruhe, so als stünde sie bereits über der Sache. Eine feminin wirkende, blonde Frau von 30 Jahren. Sie hat ein liebes Gesicht, und wenn sie mit ihrer warmen Stimme redet, scheint es fast, als würden die Vokale lächeln. Man merkt, sie möchte es recht machen, keinen Widerspruch auslösen.

Missbraucht und verraten

Schon früh musste sie lernen zu schweigen. Der Mann, von dem sie meinte, er sei ihr Vater, war gewalttätig und Alkoholiker. Kein Versager, nein – «Firmenbesitzer und mehrfacher Millionär», wie sie betont. Er habe sie immer wieder missbraucht, ihr mit der Schrotflinte gedroht, sollte sie das Geheimnis der Mutter verraten. «Am schlimmsten empfand ich aber seine Gewalt an meiner Mutter, wenn ich sie schreien hörte», sagt Esther T. Als sie fünf Jahre alt war, kam es zur Kampfscheidung, und die Mutter erhielt das Sorgerecht. Der Mann ging später nach England und verstarb dort.

«Meine Mutter hat nie begriffen, dass es wichtig für mich gewesen wäre, meinen leiblichen Vater früher kennen zu lernen und zu wissen, dass dieser Gewaltmensch eigentlich ein Fremder war. Ich hätte mich so vom Missbrauch klarer abgrenzen können. Das verstehen Sie doch?», fragt sie und schaut einem dabei fast bittend in die Augen. Das Tragische oder Absurde an der Geschichte ist, dass Esther T. ihren leiblichen Vater von klein auf kannte, aber nicht wusste, dass er ihr Erzeuger war. «Vater 2», wie sie ihn nennt, blieb noch während 13 Jahren nach ihrer Geburt der Geliebte ihrer Mutter, war aber verheiratet und hatte mehrere Kinder. Was ihn nicht davon abhielt, seine heimliche Familie täglich zu besuchen und während Jahren mit ihr in die Ferien zu fahren. Seiner Frau gegenüber erklärte er seine Absenzen mit beruflicher Weiterbildung.

Die heimliche Familie

«Rückblickend muss ich sagen, er hat auch seine Frau nach Strich und Faden belogen, aber damals habe ich unsere gemeinsame Zeit sehr genossen», sagt Esther T. «Ich habe ihn sehr gemocht.» Die Sache flog auf, als sie 13 Jahre alt war. Es war sozusagen ein Klassiker: Die Reisepapiere mit den Namen von allen dreien wurden fälschlicherweise an seine private Adresse geschickt. Daraufhin kam es zum Bruch mit der heimlichen Familie.

Mit 20 Jahren traf Esther T. ihn erstmals wieder, «es war in der Migros, nie werde ich vergessen, wie ich zu ihm gesagt habe, du bist immer wie ein Vater zu mir gewesen.» Vielleicht habe sie es damals geahnt, meint sie nachdenklich. Beruflich kam er aus dem pädagogischen Bereich, mehr möchte sie dazu aus Anonymitätsgründen nicht sagen. Sie könne einfach nicht verstehen, wie jemand, der die Psyche von Kindern kenne, sich jahrelang so verleugnen könne. «Als mich meine Mutter ausfragen wollte, war er damit einverstanden; aber nur unter der Bedingung, dass es niemals jemand erfahren dürfe, aus Rücksicht auf seine Familie.»Ihre Mutter habe sich in diese Lüge hineingelebt, sie habe ihren Schwur nie gebrochen. «Bis zu dem Zeitpunkt, als sie mich mit meiner Psychose in der Klinik nicht mehr erkannte. Da merkte sie, dass es ihre letzte Chance war, mich wieder ins Leben zu holen. Mein Körper hat immer gewusst, dass etwas nicht stimmt, aber ich konnte es mir nicht erklären.»

Loyalitätskonflikt

Wenig später wurde ein Vaterschaftstest gemacht – und der war eindeutig. Es war, als sei der wichtigste Stein in einem grossen, chaotischen Puzzle gefunden.Gab es in all den Jahren kein Anzeichen, dass sie die Tochter dieses Mannes war? Hat nie jemand versehentlich eine Andeutung gemacht? Doch, da habe es schon etwas gegeben. Zum Beispiel habe ihr erster Vater gefragt: «Von wem hast du eigentlich so grusige Wädli?» Esther T. zieht den Jupe ein wenig höher und meint: «Ich habe nun mal diese stämmigen Sennenwädli – dieselben wie mein richtiger Vater». Das tönt heute wie eine lustige Anekdote, aber damals als Kind habe sie das schwer getroffen: «Ich dachte, ich sei nichts wert.» Umso mehr war sie erleichtert, als sie vor fünf Jahren Kenntnis über ihre wahren Wurzeln erhielt. «Ich hätte dich so gebraucht», habe sie ihrem leiblichen Vater am Telefon später gesagt.

Doch der nächste Dämpfer kam sofort, denn der Vater meinte nur: «Gib erst mal deiner Mutter die Schuld, dass es dich überhaupt gibt.» Dennoch, meint sie, sie sei ein Kind der Liebe, «sonst hätte das Verhältnis ja nicht 16 Jahre gehalten.» Hier merkt man die Ambivalenz, den Loyalitätskonflikt, in dem sie seit ihrer Kindheit steckt. Kann sie der Mutter vergeben? «Ich versuche es, denn sie ist meine wichtigste Bezugsperson, sie ist die einzige Konstante. Aber manchmal bin ich auch bitter.» All die Jahre des Vertrauensmissbrauchs, der Verlogenheit, die sie in Gedanken neu schreiben müsse! «Manchmal denke ich, ich war mein Leben lang nur von Egoisten umgeben.»

Endlich auf eigenen Füssen

Der Kontakt zum heute über 80-jährigen Vater sei schwierig, sie wolle mehr von ihm, als er bereit sei zu geben: «Er meint immer noch, ich hätte ein Problem, nicht er.» Dabei wünschte sie sich so sehr, dass er seine Vaterschaft auch juristisch anerkenne, aber sie hat wenig Hoffnung. «Ich möchte das nicht wegen seines Erbes, das Geld ist mir egal», sagt sie. «Ich möchte es für mich, möchte endlich, dass er zu mir steht.» Esther T. möchte geliebt werden.

Ein Psychologe hilft, mit dem Konflikt umzugehen. Seit einiger Zeit hat sie eine eigene Wohnung, auch beruflich sieht es gut aus. Sie hat eine feste Stelle, «auf dem freien Arbeitsmarkt», betont sie, «endlich bin ich etwas wert.» Nur mit Männern tut sie sich schwer. Doch sollte sie einmal ein Kind haben, dann wüsste sie schon, was zuvorderst ins Fotoalbum käme. Sie lächelt, aber es ist ihr ernst: «Ich würde den erbrachten Vaterschaftstest, die DNA-Analyse, hineinkleben. Damit das Kind nie zweifeln muss.

Link zum Bericht: das missbrauchte Kuckuckskind




Kuckuckskinder . wenn alles ans Licht kommt

„Wer bin ich und woher komme ich“. Diese Frage stellen sich viele irgendwann einmal im Leben. Eine einfache Antwort darauf gibt es selten. Richtig schwierig wird es,  wenn man nicht einmal weiss, ob der soziale Vater, also derjenige, mit dem man als Kind am Frühstückstisch sitzt, auch der biologische Vater ist. 

„Kuckuckskinder“ nennt man Kinder von Frauen, die ihrem Mann ein Kind von einem anderen unterjubeln. Der ahnungslose Mann zieht ein Kind auf, welches die Gene eines anderen trägt. Das kommt häufiger vor als man denkt. Es ist ein Geheimnis, welches die Mutter in der Regel für sich behält.

In der Schweiz geht man davon aus, dass in jeder Schulklasse ein Kuckuckskind sitzt. Darüber reden will verständlicherweise kaum jemand. Aber das Schweigen kann fatale Folgen haben. Für die Väter und die Kinder.

A.S. ist ein Kuckuckskind. Vor 50 Jahren hatte ihre Mutter ein Verhältnis mit einem Freund der Familie, einem Priester. Als sie von diesem schwanger wurde, taten alle so, als sei es ein weiteres Kind ihres Ehemannes. Das Kind fühlte sich von Anfang an am falschen Ort in der Familie. Ein Gentest brachte es an den Tag. „Ich hätte mir gewünscht, dass es anders wäre. Gleichzeitig bin ich wahnsinnig erleichtert, endlich zu wissen, wo ich herkomme“.

„Ich habe eigentlich zwei Väter, aber gemacht hat mich eher der Thomas“ sagt die siebenjährige Elina. Sie ist auch ein Kuckuckskind, kennt aber ihren leiblichen Vater und findet das normal. Ganz anders Martin B. Er ist überzeugt, der biologische Vater einer Tochter zu sein. Da die Mutter aber mit einem anderen Mann verheiratet ist, hat er rechtlich keine Chance, das herauszufinden. Aber er hat Glück, das Gericht hat jetzt einen Gentest veranlasst. Er wartet auf das erlösende Resultat.

Im DOK Film  schildern Kuckuckskinder, ein Scheinvater, ein vermuteter biologischer Vater und eine Mutter ihre Situation. Ein erstaunlich offenes Dokument über eines der letzten Tabus.

Journalistin

Andrea Pfalzgraf

Andrea Pfalzgraf hat bereits einige Produktionen realisiert, die Einfühlungsvermögen abverlangen. Leider habe ich selbst keine davon gesehen, die Titel klingen durch die Bank interessant.

  • “Für diese Wunde gibt es kein Pflaster – wenn ein Elternteil stirbt” 2009
  • “Oh Boy – wenn Frauen jüngere Männer lieben” 2011
  • “Die Kinder von der Samenbank” 2010
  • “Vom Blitz getroffen” 2010
  • “Der junge Graf und seine Schwestern – Bernadottes auf der Mainau 2010
  • “Goethe, Faust und Julia – Schauspielerin mit Down Syndrom 2012
  • “Krebs ist doof” 2013

Es wird abzuwarten sein, ob die Dokumentation sich mit der Misslage der derzeitigen Schweizer Gesetzgebung und der damit verbundenen Benachteiligung der Kuckuckskinder, Scheinväter und leiblichen Väter beschäftigt. Bisher haben es nur wenige Journalisten im DACH-Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) vermocht, die Rolle der Kuckucksmutter kritisch zu hinterleuchten. In den meisten Reportagen, die wir bisher gesehen haben, wird die Verantwortung der Kuckucksmütter und des Gesetzgebers gänzlich ausgeblendet oder gar geleugnet und auf eine ‘Heile Welt’ hin zurechtgebogen. Bei manchen war die Welt danach so heil, dass man sich fragte, über welchen Konflikt denn nun berichtet wurde.

Link zum Film: Kuckucksvater - wenn alles ans Licht kommt


Kuckuckskinder fühlen seit Kindheit in ihrer Seele, dass da etwas nicht stimmt, Immer wieder stossen sie deswegen an, verhädern sich, als stünde ihnen im Gesicht, dass sie eine Lüge sind, egal wie ehrlich sie selbst sonst im Leben sind. Und es ist auch eine Tatsache. Wer erfährt, dass er sein Leben auf einer Lüge aufgebaut hat, ohne es zu wissen, verliert vollkommen den Boden unter den Füssen, oft sogar erst, nach dem ihm immer wieder alles zerschlagen wurde, was er sich aufbaute, egal ob Liebe, Beruf, Gesundheit, alles zerschellt, wieder und wieder unbegereiflich weshalb. Das kann selbst dann geschehen, wenn eins der Elternteile ein Kuckuckskind war, also eine Generation oder sogar zwei überspringend, schlimm jedoch, wenn bereits einige Generationen auf solchen nicht aufgelösten Lügen basieren. Wir erben auch die Seelengärten all unserer Vorfahren, samt all ihrer Unkrautverwucherungen...

Ich habe das erlebt, mein Gott!
Es ist zum Teil meiner Lebensarbeit geworden, Menschen zu helfen,
die nicht alles über ihre Herkunft wissen. 



Doch es ist nicht nur Verlogenheit,
was unsere Herkunft betriffft, denn alle Lügen haben kurze Beine.
Wer fair traden und fair leben will, währt mit Offenheit und Fairness am längsten
UND am schnellsten erfolgreich.
Das Internet macht es möglich, dass die Lügenbeine heute noch kürzer sind.
Doch wer sich ehrlich ändern möchte, bekommt immer Chancen.
Die eigene Seele vergibt schnell, wenn sie die Reue spürt, 
sich selbst und den anderen.




Die neue Zeit ist  blau, kobaltblau,
die neue Farbe des Herzens - ebenso der neue Klang, G-Dur.
Schliessen Sie die Augen und sehen Sie in sich, wenn Sie den Regen 
auf dem Asphalt aufprallen hören.
Kobaltblau wird die Farbe vor Ihrem inneren Auge sein...
 

Salve




Sana



LINK zum kobaltblauen Bolg
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